Tag 9 & 10: Die Tatze des Löwen


Leroo La Tau - malerisch gelegen oberhalb des Boteti Rivers
Die Camps in Botswana tragen meist exotische Namen. Xakanaga bedeutet soviel wie “zu viel Wasser” und wird mit seltsamen Schnalzlauten ausgesprochen. Heute landet unsere kleine Maschine von Safari Air nach 50 Minuten Flugzeit auf dem holperigen Flugplatz am Rande des Makgadikgabi Nationalpark. Über die bekannten Sandpisten geht es zur Laroo La Tau Lodge am Boteti-River, westlich der zweitgrößten Stadt Botswanas, Maun. Tau heißt auf Setsuana Löwe und Laroo ist der Fuss bzw. die Tatze. Also sind wir im Löwentatzen-Camp angekommen.  Es ist trockener hier, ein heißer Wind begrüßt uns, dafür ist auch diese Lodge einmal mehr atemberaubend. Und der Name des Camps wird seiner Verheißung gerecht - die Löwen halten für uns eines der größten Abenteuer bereit.

Morgenstimmung im Makgadikgabi  Nationalpark. Langsam wird es frischer am Morgen... 12 Grad.

Etwa im Jahr 2006 kauften die Eigentümer von Desert & Delta Safaris eine ältere Lodge an einer Niederung, die einst einmal einen Ausläufer des Okavango Deltas beherbergte. Doch schon über 50 Jahre lang blieb der Arm des Boteti vertrocknet und so wollte der urspüngliche Besitzer das alte Camp loswerden. Man ließ Geologen anrücken, alle waren einer Meinung: Hier wird es nie wieder Wasser geben! Angeblich hätten tektonische Erdverwerfungen den Teil des Landes quasi vom Wasser abgeschnitten. Trotzdem kam der Deal zustande. Ein Glücksgriff, wie sich herausstellte, denn wie auf Bestellung kam es ein Jahr später zu gewaltigen Regenfällen in Zentral- und Südafrika und mit den Wassermassen des Okavango-Deltas kam erst die Feuchtigkeit und dann der Fluss zurück! Bis heute führt er auch in der Trockenzeit Wasser. Das Camp wurde renoviert und in ca. 30 Metern Höhe reihen sich, natürlich allein stehend, mit viel Abstand zum Nachbarn die Schilf gedeckten Cabañas aneinander, die allesamt auf den Boteti hinaus schauen.
Die Cabanas auf der Anhoehe des Boteti Rivers.
Von den geräumigen, schattigen Holzterrassen schaut man hinüber in den Nationalpark. Und dort kommen am Spätnachmittag auch einmal die Elefanten zum Trinken. Mit ihren teilweise bis zu 4 Tonnen schweren Körpern müssen sie auf dem etwas abschü ssigen Gelände regelrecht hinunter joggen. Die Erdanziehung lässt ihnen bei diesem Gewicht keine andere Wahl. Giraffen und Zebras ziehen vorbei. Wieder ist das Busch TV an.
Und wie immer ist die Crew um Manager Nelson fantastisch. In den drei Abenden, die wir mit ihnen verbringen, freunden wir uns sich richtig an, kommen doch einige auch aus Kachikau und haben von unsrem kleine Projekt im Dorf gehört. Es sind wenig Gäste zur Zeit da, so dass wir viel Zeit für lange Gespräche haben.
Die Bar im Camp - urig und abends Treffpunkt. um Erlebnisse auszutauschen.
Und eben diese handvoll Gäste wird mit einem Abendessen unter den Sternen des afrikanischen Nachthimmel überrascht. Unglaublich. Mitten im  Busch hat die Crew Tische mit Kerzen aufgebaut und ein Barbeque vorbereitet. Und dann erleben wir, warum das Team von Leroo La Tau in den letzten Jahren die Preise für den besten Gesang abgeräumt hat! Die Jungs und Mädels aus der Küche, von der Staff begeistern mit tollen alten Liedern, dass alle am Ende sogar mit tanzen. Diese Erinnerung bleibt aber auf der Festplatte im Kopf da wir ausnahmsweise die Kameras zum Laden in unserer Cabaña gelassen hatten. Aber man kann sich das recht gut vor stellen und heute sprechen einmal die anderen Bilder für sich:

Girafffen im Abendlicht. Aufmerksam beobachten die vier die Umgebung. 

Was machen die da? Eine Zebraherde bimmt Blickkontakt auf.

Mit Alu-Booten geht es ueber den Boteti. Erst nach zwei Kilpmetern erreicht man die Jeeps am anderen Ufer.

Long Lens. Um im Busch bei schwachem Licht zu punkten, empfehlen sich lichtstarke Objektive. Allerdings ist das Schlepperei. Man kommt den Tieren meist so nahe, dass eine 200mm Brennweite voellig ausreichend ist.