Tag 4: A Helping Hand for Kachikau

Endlich angekommen in der Secondary School in Kachikau. 3.500 Euro Spendengeld gehen an die Kinder.

Es ist das unbeschwerte, fröhliche Lachen der Kinder, was uns unvergessen bleiben wird. Vor fünf Jahren, als wir uns in der Chobe Game Lodge verlobten, hatten Freunde und die Familie bei der anschließenden Hochzeit statt Geschenken Geld gesammelt. Insgesamt 3.500 Euro kamen so zusammen, die wir nun persönlich zu einem wunderbaren Projekt bringen konnten. In Kachikau, einem kleinen Dorf in Norden Botswanas, südlich vom Caprivi-Zipfel. Ein ganzen Tag dauerte die Hin- und Rückfahrt. Aber die Herzlichkeit und die Dankbarkeit, die wir erfuhren, ist unbeschreiblich. Dank auch dem beherzten Engagement einer jungen Lady aus den USA, Kelly Cole (23), die nun endlich den Traum vom Community & Youth Center verwirklichen kann.


All good. Wir beiden verstehen uns...
 Mit einem Jeep der Chobe Game Lodge brechen wir bereits früh morgens mit Mytie, RB und Flo auf, zu unser “Donation”-Tour nach Kachikau. An dieser Stelle sei auch einmal James Wilson von der Chobe Game Lodge erwähnt, der nach vielen Emails das passende Projekt vorschlug (er kennt hier jeden Grashalm) und den Kontakt zu Kelly Cole herstellte. Schnurgerade zieht sich die Straße, die parallel zum Chobe River läuft, über 30 Kilometer dahin. Bis zum Nordeingang des Parks, an der einzigen Brücke, über die man nach Namibia fahren kann. Doch von dort zweigt die Straße Richtung Südwesten ab und es ist noch einmal gut eine Stunde bis zum kleinen botswanischen Dorf Kachikau.
Die Maedchen haben in den letzten Wochen Sticken
und Basteln auf dem Programm gehabt.
Etwas abgelegen ist die Infrastruktur jedoch erstaunlich gut. Es ist Dienstagmorgen, gerade Schulzeit, als wir auf den Hof der Kachikau Primary School rumpeln. Eine junge Frau begrüßt uns im blauen Sommerkleidchen, ganz leichtem Sonnenbrand und einem strahlenden Lächeln. Kelly Cole (23) ist beim US Peace Corp, einem von den US-Botschaften unterstütztem Freiwilligen Team, das in den entlegensten Orten der Welt Hilfsdienst leistet. Kelly ist schon seit 22 Monaten in Kachikau. Mit dem Schwerpunkt auf medizinischer Aufklärung hat sie in der Schule alle Hände voll zu tun. Die enorm hohe Aids-Rate in Botswana bedarf intensiver Aufklärungsarbeit – schon bei den Jüngsten. Noch vor 15 Jahren war die Lebenserwartung auf gerade einmal 46 Jahre gesunken! Mittlerweile hat sich sehr viel gebessert. Als einzige Weiße im Ort musste sie auf viel verzichten. Familie, Freunde. Nur einmal im Jahr fliegt sie zurück in den Upstate New York, um wieder Heimatluft zu schnuppern.
Mit Kelly besuchen wir einige Klassen. Der Unterricht ist in vollem Gange. Großes Hallo, jedes Mal, wenn wir die Klassenräume betreten. Die Mädchen und Jungen sind natürlich neugierig, zeigen stolz, was sie in den letzten Wochen gebastelt oder gestickt haben.


Mit dem Englisch ist es noch ein bisschen schwierig, Setswana ist eben die Muttersprache der meisten, wobei hier, so nah an der Grenze, viele einen namibischen Dialekt sprechen. Jedes Kind kennt Kelly. Sie haben die engagierte US-Amerikanerin sehr gern. Ein wenig hat sie sogar auch ihre Sprache gelernt.


The Kids of Kachikau: Sie sollen alsbald ein Youth and Community Center bekommen. Die Secondary School
ist bereits von der Chobe Game Lodge von Desert & Delta Safaris adoptiert...

Und es ist ein großes Projekt, was Kelly angeht. Ihren kleinen Traum: das Kachikau Community & Youth Center. Die Gemeinde hat ihr dazu ein leer stehendes, recht geräumiges Gebäude überlassen. Hier will sie nun ein kleines Internetcenter, einen Übungsraum für die Jugendlichen einrichten. Und einen kleines Begegnungszentrum. Denn Kachikau liegt abseits, an einem wunderbar weitem Ausläufer des Chobe Rivers – wohin sich allerdings seltener Touristen verirren. Die Chobe Game Lodge, das erklärt uns später General Manager Johan, hat bereits eine andere Schule adoptiert. Und es geht schwer voran: Erst vor Kurzem hat die Regierung eines der modernsten Krankenhäuser der Region gebaut.
Mittagspause in der Schule - die Schulkinder tragen ihre Stuehle raus, gespeist wird bei schoenem Wetter draussen. 

Kelly nimmt uns mit in ihr Zuhause, ein paar sandige Straßen weiter. Freudig begrüßt uns Tibelo, ihr kleiner Mischlingshund. Er ist ihr einziger Mitbewohner im recht großen Häuschen, nur heißes Wasser gibt es leider nicht. Was denn der Name des Hundes bedeute? Kelly lacht und sagt, das Tibelo eigentlich Protection, also Schutz bedeute, das Wort hatte sie im Unterricht aufgeschnappt.

Nur, dass jetzt immer alle lachen, wenn sie ihren Hund ruft. Denn Tibelo bedeutet hierzulande auch “Kondom”. Abr irgendwie passt es ja zu ihrer Aufklärungsarbeit und der kleine Frechdachs wird von allen gliebt, besonders von den Schülern. Wir sind sicher – bei Kelly ist unsere Spende absolut in besten Händen und erreicht eben die Kinder vor Ort.
Viel zu kurz ist unser Aufenthalt in Kachikau. Es reicht gerade noch für ein Mittagessen mit traditioneller Kost. Mercy, eine ältere Dame, flechtet mit ihren Freundinen wundervolle Körbe aus Palmgras. Fast drei Wochen dauert eine große “Schüssel” und unweit ihres Ladens bittet sie uns zu Tisch. Es gibt Quark und Reisspeisen, gedünstetes Gemüse und Hühnchen. Bei den dunklen, dicken Würmern allerdings steigen wir diesmal aus. Ich will es noch versuchen – zu groß ist aber die Schere im Kopf -  ich bekomme die Afrikanischen Gambas einfach nicht in den Hals. Dafür haut RB tüchtig rein und verschlingt fast das halbe Töpfchen. Alle müssen wir Lachen. Und mit vielen Wiedersehenswünschen geht es wieder hinein in den offenen Jeep und auf die lange Tour zurück.

Das "offizielle" Spendenfoto: Mytie, RB und Flo von der Chobe Game Lodge fuhren mit uns zu Kelly Cole (Bildmitte). Symvbolisch ueberreichten wir ihr den Scheck mit den gesammelten Spenden.

Mit einem Guten Gefühl eine helfende Hand für Kachikau angeboten zu haben – auch wenn es , und da muss man ehrlich sein, trotzdem nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist...

Die beiden Enkelkinder von Mercy. Man konnte sie einfach nur ins Herz schliessen

Schule ist Aus! Kinder warten auf den Bus!!!

Bei Mercy im Laden: Korbflechtkunst
auf afrikanisch...



































Und wir wollen die Lokale Spezialitaet nicht vergessen.

PS: Hier im Camp Okavango gibt es nur einen Laptop mit englischer Tastatur. Daher die Umlaute :)