Tag 11 & 12: A Lion´s Hunt


Screenshot aus dem Video: Die Löwin, die das Zebra gerissen hat, mit Blut verschmiertem Maul. Daneben steht eines ihrer Jungen. Während eine andere Löwin sich in das Zebra verbissen hat.
Fressen oder gefressen werden. Was wie eine Binsenweisheit für Tierwelt in Afrika klingen mag, stellt sich in seiner ganzen Brutalität und Härte auf unserem Game-Drive mit einbrechender Dunkelheit dar. Oft wünschen sich Afrika-Touristen, auf Löwen oder Leoparden zu treffen. Am besten mit drolligem Nachwuchs, der im Savannengras tollt. Doch die Realität ist bisweilen grausam anzuschauen. Es ist selten, hautnah bei einer Jagd eines Löwenrudels dabei zu sein. Mit dem letzten Licht des Tages treffen wir auf vier ausgewachsene Weibchen, die die Deckung unseres Jeep ausnutzen um ein Zebra zu reißen - Achtung, nichts für schwache Nerven!



Edel und strotz vor Kraft: Die Löwin kurz vor ihrer  Jagd am Boteti River (Leroo La Tau Lodge)

In den Nationalparks Botswanas gelten strenge Gesetze. Die Parks öffnen bei Tagesanbruch und schließen mit Sonnenuntergang. Bis dahin müssen Besucher oder Self-Driver entweder in ihren Camp-Grounds sein oder den Park verlassen haben. Nachts sind nur noch die Ranger oder die Botswana Defense Force unterwegs. Letzteres ist die offizielle Armee und deren Soldaten sind unerbittlich auf der Suche nach Wilderern. Es ist per Gesetz erlaubt, Wilderer, die auf frischer Tat ertappt werden, zu erschießen. Und wie wir hören, sind die jungen, oft noch in der Ausbildung befindlichen Soldaten recht “ehrgeizig”, um es einmal vorsichtig zu beschreiben. Es ist der unsägliche Markt in Asien, der Stoßzahn und Nashorn weiter als unschlagbare Potenzmittel anpreist. Es werden Unsummen bezahlt, was wiederum Hazadeure als Wilderer in den Busch treibt, um Elefanten und Rhinozerosse zu töten.

Das zweite Weibchen -hier einmal in einer Infrarot Schwarz-Weiss Aufnahme.

Um von der Lodge in den Park zu gelangen, fahren wir etwa zwei Kilometer auf den bekannten Alubooten über den Boteti. Erst am gegenüberliegenden Ufer geht es dann in den Landcruiser-Jeep.
So auch an diesem Spätnachittag. Es ist ein großartiger Naturpark und die Vielfalt der Tierwelt Afrikas tummelt sich hier bevor es in der Trockenzeit zu den permanenten Wasserstellen geht. Impala-Antilopen grasen friedlich neben den Zebra-Herden, Giraffen galoppieren wie in Zeitlupe durch das leuchtend gelbe Savannengras. So langsam wird die Chipkarte der Lumix GX 8 voll. Und mit der einbrechenden Dunkelheit will sich unser Guide “TS” brav an die Parkregeln halten. Langsam ruckeln wir nach einem entspannte Sundowner am Fluss im Jeep zurück zur Anlegestelle, als wir etwa anderthalb Kilometer zuvor auf die Löwinnen stoßen. Dabei: ihr Nachwuchs. Wir sind mit zwei Jeeps unterwegs, an Bord auch ein paar deutsche Touristen, für die Afrika bislang nur schöne Bilder von Tieren, Landschaft und Leuten bereit gehalten hat, die nicht in die Dörfer gehen, lieber in die Camps mit europäischen Standard. Und sie tragen keine Busch-Kleidung in Tarnfarben, das wäre ja sowas von paramilitärisch und ginge gar nicht, muessen wir uns anhoeren. Stattdessen tragen sie leuchtend bunte Hemden - Guide "TS" rollt mit den Augen, wird doch der in Tarnfarben gestrichene Jeep auch von Elefanten als ein großes Tier wahrgenommen. Knallbunte oder weiße Farbtupfer irritieren. Mitunter ist es sogar gefährlich, aber bitteschön. Jeder wie er kann.

Die guten alten Landcruiser von Toyota. Die meisten sind Baujah 2006 - 2008. Die sehen aber am coolsten aus
 und haben die wenigsten Probleme. Einfach und robust. Im Busch immer die beste Wahl.

Auch diese Leute holt jetzt die harte Wirklichkeit im Busch ein: Die Löwen sind extrem hungrig, die ausgewachsenen Weibchen sind sehr konzentriert, nehmen die Jeeps wegen der Dunkelheit nur am Rande wahr. Wir sind nur ca. 30 Meter entfernt. Im Gegenwind grasen friedlich die Zebras, die die tödliche Gefahr nicht ahnen. Wir wollen den Löwen noch mehr Raum geben, fahren langsam los, als das kräftigste Löwen-Weibchen den voraus fahrenden Jeep als ideale Deckung identifiziert.
Fünf Meter nebenan gleitet die Löwin aus der Deckung heraus, dann sprintet sie mit einem enormen Antritt los. Die Zebras merken es zu spät, stauben auseinander. Hufgetrappel, Wiehern, alles geht in der Dunkelheit sehr schnell. Doch im Licht der Scheinwerfer sehen wir, wie die Löwin ein großes Zebraweibchen schlägt und zu Boden reißt. Die Krallen haben sich tief in den Hals gegraben und die Zähne der Löwin sind tödliche Klingen. Einmal am Boden, ist es um das Zebra geschehen. Entkommen unmöglich. Denn sofort sind die drei anderen Löwinnen vor Ort. Es beginnt ein grauenhafter, langer Todeskampf des kickenden Zebras. Das von irrsinnigen Schmerzen gepeinigte Tier heult erbärmlich. Nun sind auch die hungrigen Kleinen heran. Es dauert viele Minuten bis endlich eine der Löwinnen das Zebra mit ihren Fängen erdrosselt hat. Alles nur fünfzehn Meter im Scheinwerferlicht der Jeeps. In der Tat nichts für schwache Nerven! Denn das Heulen des sterbenden Zebras bleibt im Ohr. Der Tod kennt keine Gnade. Es ist das ewige Gesetz des Buschs und so ist etwas Wahres dran, an dem Spruch fressen und gefressen werden. Denn die Löwenjungen brauchen Nahrung.
Am Ende dient das Zebra auch noch als Nahrung für die Hyänen und Schakale und die großen Geier, die, als wir am nächsten Morgen erneut auf Foto-Pirschfahrt gehen nur noch einen kleinen Teil des Zebras übrig gelassen haben. Und bis zum Abend wird der Kadaver komplett verschwunden sein. Das Video, das in der Dunkelheit doch irgendwie gelungen ist, wird von alle Guides der Lodge auf Chipkarten oder USB-Sticks kopiert. Auch für sie ist es ein seltenes Ereignis. Und noch seltener so dokumentiert.
Für uns geht es nun nun zu unserem letzten Camp, zurück in den Chobe National Park. Diesmal in die trockene Savanne zur Savute Safari Lodge...


Hier geht es zum Video der nächtlichen Lion's Hunt.

Achtung: Das ist nichts für kleine Kinder oder Menschen, denen so etwas so nahe geht, dass sie Alpträume davon bekommen. Das Video zeigt die brutale Realität wie das Löwenrudel das Zebra zur Strecke bringt.
Attention: Explicit material. Don't let young children see this video. Also those persons, who can't cope with Lions killing a Zebra live, should not watch it.

Auf das Bild klicken, um das Video zu sehen oder auf den Link darunter  / Klick on the picture to watch the video or on the link below



Lions Hunt:  https://youtu.be/gb8AxX3Istg