Tag 6 & 7: Ein funkelndes Juwel im Delta


Einfach wunderbar: Ein Wasserloch im Okavango Delta aus 2500 Metern Höhe - deutlich zu erkennen ist eine Elefantenherde
Je mehr man reist, umso mehr muss man viele Eindrücke kompensieren. Ein paar bleiben für immer hängen (zum Beispiel im Bezug auf einen Kontinent). Das Camp Okavango von Desert & Delta Safaris ist so ein Moment, der sich geradezu einbrennt. Wie ein funkelndes Juwel liegt diese Lodge inmitten der unzähligen Wasserläufe des Deltas. Alles ist vom feinsten: edle Tropenhölzer, afrikanische Schnitzkunst, Cabañas wunderbar gestaltet und nur über kleine mit Teakholz belegte Stege erreichbar. Mehr geht dann wohl nicht mehr. Und als wir einen Blick hinter die Kulissen werfen . Staunen: die gesamte Anlage ist Strom autark. Alles wird mit Solarenergie betrieben. Mit Batterien "Made in Germany". Die Backup-Generatoren, die mit Diesel  laufen, gibt es nur noch für den Notfall.


Buschpilot, ein Traumberuf für viele...
Mit einer kleinen Propellermaschine schrauben wir uns am späten Nachmittag in den Himmel über Botswana. Ziel: Das Camp Okavango im gleichnamigen Delta. Unser Pilot ist noch ein ganz junger Kerl mit 24 Jahren, wirkt ein bisschen nervös, hat erst vor drei Monaten die Lizenz erhalten und erklärt seine  einstündige Verspätung mit technischen Problemen. Sowas ist einfach beruhigend. Aber trotz der starken Thermik, die die kleine Maschine tüchtig durch schüttelt, macht der Junge seine Sache gut, wobei ich auf dem Copilotensitz immer wieder auf den Öldruck und den Drehzahlmesser schaue. Immerhin stehen die Spritanzeigen auf voll. Es läuft. Der Blick aus 6000 Fuss ist der Hammer. An den Wasserlöchern im Delta tummeln sich Elefantenfamilien. In satten Grün-, Gelb,- und Blautönen, leuchtet die afrikanische Landschaft hinauf. Nach 1,5 Stunden geht es in den Landeanflug. Eine einfache Graspiste – Top Landung.
Abendstimmung nach dem Game Drive - da darf ein Bier nict fehlen!
Absolut harmonisch eingerichtet. Hier kann man wirklich relaxen.
Allein die Abendstimmung ist eine Reise wert! Freundlich werden wir von Ludwig und Lydia und ihrem Team begrüßt. Das Gepäck reist man uns fast aus den Händen. Überall will jemand helfen. Über lange Teakholzstege, die wie das ganze Camp wegen der Überflutungsgefahr auf dicken Baumstämmen errichtet sind, geht es zur Haupthausgruppe. Hier hat man den perfekten Einklang mit der Natur geschaffen. Schilf gedeckte Hütten, offene Sitzgruppen. Auf dem Front-Deck, gleich neben dem ebenfalls auf Holzstämme errichteten Pool brennen zwei große Feuerkörbe. Dazu klingeln die Bell-Frogs, die Glockenfrösche, die Natur spielt hier ihr ganz eigenes, abendliches Xylophon.

Pool im Busch - gefüllt direkt mit Deltawasser

Der Dining Room - alles in Teak


Safety first heißt es im gesamten Camp. Nachts geht es nur in Begleitung mit einem Guide zur eigenen Hütte (wobei der begriff nun wirklich untertrieben ist). Zwar ist das Camp Okavango mit einem elektrischen Drahtzaun umgeben. Die dünnen, relativ hohen Drähte halten aber nur Elefanten ab. Flusspferde, die Hippos, kommen drunter durch, ebenso Wild Dogs oder die überall schon mal anzutreffenden, frech dreisten Affen. Und ein Hippo ist kein Spaßvogel, sollte man es stören. Das laute Grunzen ist überall zu hören, ist das Camp doch vom Wasser umgeben. Die sehr geräumigen Hütten sind einfach nur ein Traum! Wunderschön eingerichtet, mit eigener Terrasse, die um die mächtigen Bäume herum gebaut wurde. Die Bilder sprechen für sich.

Und Manager Ludwig, ein waschechter, aber weißer Botswaner (aufgewachsen auf der großen Farm seines Vaters im Osten) zeigt uns den Stolz der Lodge: Die Solarenergie-Anlage, die mit 72 Batterien (aus Deutschland) und 250 Panelen. die in der Lage sind, die gesamte Anlage mit 12 Cabañas und Haupthäusern, Küche, Bar und Wäscherei mit Energie zu Versorgen. 24 Stunden, auch wenn man einen Fön benutzen will. Sagenhaft.


72 Batterien sogen für ausreichend Power

Nur für 140 Stunden liefen die Back up Dieselgeneratoren im letzten Jahr, meistens um sie überhaupt “gängig” zu halten. Und Sonne hat es genug. Auch in der Regenzeit.
Am Ende ist es die Freundlichkeit der Menschen in der Lodge, die uns einfach in ihren Bann schlägt. Nach ein paar Bier kommt raus, dass ein wenig Vorbehalte da sind, dass Traditionen
Die Sonne ist das Kraftwerk
untergehen könnten, der Western Way of Life die Jugendlichen noch mehr ansteckt. Man kennt das irgendwie von zu hause. Aber aufhalten wird man es nicht. Das wissen auch Zak und die anderen. Aber, sie halten an ihren Traditionen fest. Eine davon ist Singen (das können sie alle). Was keineswegs als Touristenattraktion zu verstehen ist. Die Jungs und Mädels aus der Küche und von der Staff (auch vom Management) führen traditionelle Gesänge auf. Absolut ansteckend.