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Einfach wunderbar: Ein Wasserloch im Okavango Delta aus 2500 Metern Höhe - deutlich zu erkennen ist eine Elefantenherde |
Je mehr
man reist, umso mehr muss man viele Eindrücke kompensieren. Ein
paar bleiben für immer hängen (zum Beispiel im Bezug auf einen
Kontinent). Das Camp Okavango von Desert & Delta Safaris ist so
ein Moment, der sich geradezu einbrennt. Wie ein funkelndes Juwel liegt diese Lodge inmitten der
unzähligen Wasserläufe des Deltas. Alles ist vom feinsten: edle Tropenhölzer,
afrikanische Schnitzkunst, Cabañas wunderbar gestaltet und nur über
kleine mit Teakholz belegte Stege erreichbar. Mehr geht dann wohl nicht
mehr. Und als wir einen Blick hinter die Kulissen werfen . Staunen:
die gesamte Anlage ist Strom autark. Alles wird mit Solarenergie
betrieben. Mit Batterien "Made in Germany". Die Backup-Generatoren, die mit Diesel laufen, gibt es
nur noch für den Notfall.
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Buschpilot, ein Traumberuf für viele... |
Mit einer kleinen Propellermaschine schrauben wir uns am späten
Nachmittag in den Himmel über Botswana. Ziel: Das Camp Okavango im
gleichnamigen Delta. Unser Pilot ist noch ein ganz junger Kerl mit 24
Jahren, wirkt ein bisschen nervös, hat erst vor drei Monaten die Lizenz
erhalten und erklärt seine einstündige Verspätung mit
technischen Problemen. Sowas ist einfach beruhigend. Aber trotz der
starken Thermik, die die kleine Maschine
tüchtig durch schüttelt, macht der Junge seine Sache gut, wobei ich
auf dem Copilotensitz immer wieder auf den Öldruck und den
Drehzahlmesser schaue. Immerhin stehen die Spritanzeigen auf voll.
Es läuft. Der Blick aus 6000 Fuss ist der Hammer. An den Wasserlöchern
im Delta tummeln sich Elefantenfamilien. In satten Grün-, Gelb,- und
Blautönen, leuchtet die afrikanische Landschaft hinauf. Nach 1,5 Stunden
geht es in
den Landeanflug. Eine einfache Graspiste – Top Landung.
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Abendstimmung nach dem Game Drive - da darf ein Bier nict fehlen! |
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Absolut harmonisch eingerichtet. Hier kann man wirklich relaxen. |
Allein die Abendstimmung ist eine Reise wert! Freundlich werden
wir von Ludwig und Lydia und ihrem Team begrüßt. Das Gepäck reist
man uns fast aus den Händen. Überall will jemand helfen. Über lange
Teakholzstege, die wie das ganze Camp wegen der Überflutungsgefahr
auf dicken Baumstämmen errichtet sind, geht es zur Haupthausgruppe.
Hier hat man den perfekten Einklang mit der Natur geschaffen. Schilf
gedeckte Hütten, offene Sitzgruppen. Auf dem Front-Deck, gleich
neben dem ebenfalls auf Holzstämme errichteten Pool brennen zwei
große Feuerkörbe. Dazu klingeln die Bell-Frogs, die Glockenfrösche,
die Natur spielt hier ihr ganz eigenes, abendliches Xylophon.
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Pool im Busch - gefüllt direkt mit Deltawasser |
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Der Dining Room - alles in Teak |
Safety
first
heißt es im gesamten Camp. Nachts geht es nur in Begleitung mit einem
Guide zur eigenen Hütte (wobei der begriff nun wirklich untertrieben
ist). Zwar ist das Camp Okavango mit einem elektrischen Drahtzaun
umgeben. Die dünnen, relativ hohen Drähte halten aber nur Elefanten
ab. Flusspferde, die Hippos, kommen drunter durch, ebenso Wild Dogs
oder die überall schon mal anzutreffenden, frech dreisten Affen. Und
ein Hippo ist kein Spaßvogel, sollte man es stören. Das laute Grunzen
ist überall zu hören, ist das Camp doch vom Wasser umgeben.
Die sehr geräumigen Hütten sind einfach nur ein Traum! Wunderschön
eingerichtet, mit eigener Terrasse, die um die mächtigen Bäume herum
gebaut wurde. Die Bilder sprechen für sich.
Und Manager
Ludwig, ein waschechter, aber weißer Botswaner (aufgewachsen auf
der großen Farm seines Vaters im Osten) zeigt uns den Stolz der
Lodge: Die Solarenergie-Anlage, die mit 72 Batterien (aus
Deutschland) und 250 Panelen. die in der Lage sind, die gesamte Anlage mit
12 Cabañas und Haupthäusern, Küche, Bar und Wäscherei mit Energie zu
Versorgen. 24 Stunden, auch wenn man einen Fön benutzen will.
Sagenhaft.
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72 Batterien sogen für ausreichend Power |
Nur für 140 Stunden liefen die Back up Dieselgeneratoren im
letzten Jahr, meistens um sie überhaupt “gängig” zu halten. Und
Sonne hat es genug. Auch in der Regenzeit.
Am Ende ist es die
Freundlichkeit der
Menschen in der Lodge, die uns einfach in ihren Bann schlägt. Nach
ein paar Bier kommt raus, dass ein wenig Vorbehalte da sind, dass
Traditionen
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Die Sonne ist das Kraftwerk |
untergehen könnten, der Western Way of Life die
Jugendlichen noch mehr ansteckt. Man kennt das irgendwie von zu hause.
Aber aufhalten wird man es nicht. Das wissen auch Zak und die
anderen. Aber, sie halten an ihren Traditionen fest. Eine davon ist
Singen (das
können sie alle). Was keineswegs als Touristenattraktion zu verstehen
ist. Die Jungs und Mädels aus der Küche und von der Staff (auch vom
Management) führen traditionelle Gesänge auf. Absolut ansteckend.