Tag 3: Wenn das Elefantenbaby Gute Nacht sagt...



Es ist das Ende der Regenzeit. Fast täglich steigt nun der Chobe River um ein paar Zentimeter und macht manche Fahrrinne am Fluss zum Abenteuer, um die Wat-Tiefe unseres Landcruisers auszutesten. Es ist die Zeit, an der sich die Tiere nicht von Durst getrieben an wenigen Wasserlöchern tummeln. Alles glänzt in sattem Grün und man muss ein wenig Geduld mitbringen. Und die wird heute belohnt. Auf dem abendlichen Game-Drive treffen wir auf ein Nilpferd, was fast so schön grinst wie Kanzleramtschef Peter Altmeier.. Und schließlich auf eine Elefantenfamilie mit ihren kleinen Rüssel-Rackern.


"RB" unsere Guide-Lady und exzellente Fährtenleserin hat ein Näschen, wo sich die Tiere befinden.



Öko-Tourismus ist ja irgendwie ein Modewort. Da denkt man gleich an Müsli-Zwang und Preisaufschlag, wenn man es wagen würde, im Agrohotel den elektrischen Föhn zu benutzen. In der Chobe Game Lodge von Desert & Delta Safari hat das Management eine ausgewogene Umweltpolitik entwickelt: Warum sich beschränken, wenn die Sonne (und die ist mehr als reichlich vorhanden) genug Energie liefert. Auf den Dächern der Lodge, die bis zu 80 Personen in geräumigen Zimmern und beeindruckenden Suiten unterbringen kann, befinden sich kaum sichtbar unzählige Solarpanele. Eebenso auf den keinen Ausflugskatamaranen, mit denen man jene unvergessliche Flusstouren machen kann. Große Batterien sorgen für nächtlichen Strom, nur wenn es wirklich eng wird, schalten Dieselgeneratoren dazu.

Ein Baboon-Weibchen mit seinem Nachwuchs -
 Fellflege dient auch der Kommunikation 

Heute steigen also wir in einen der voll elektrisch betriebenen, schweren Landrover. Diesmal zum Sunset-Drive, der allerdings bereits um 15 Uhr beginnt. Ein wenig ungewohnt, ist es wenn man nur das leise Summen des großen E-Motors hört, ansonsten einmal deutlicher die Karosseriegeräusche von Stoßdämpfern und den  Reifen, die sich knirschend durch den Sand wühlen. In jeden Fall ist man flüsterleise unterwegs. Angenehmer für die Tierwelt und natürlich für die Foto-Safari-Teilnehmer. Fast lautlos also bahnt sich der Landcruiser seinen Weg – den halben Tag wird er per Solarenergie geladen.
Diesmal dauert es ein wenig, bis wir die ersten Tiere sehen. Aber unsere erfahrene Guide-Lady “RB” ist eine exzellente Fährtenleserin. Immer wieder hält sie an, blickt in den Sand neben der Fahrspur oder hebt das Fernglas. “Look – this is the footprint from a heavy Hippo”, der Fußabdruck eines schweren Flußpferdes, der sich tief in den rötlichen Sand gegraben hat. Ein Flußpferd komplett an Land zu sehen, gelingt eigentlich nur nachts. Doch dann, mit einem Grinsen wie von Kanzleramtschef Peter Altmeier, steht es plötzlich vor uns. Weit über eine Tonne schwer, schnaufend, während es ein wenig dabsch in unsere Richtung schaut – gerade mal zehn Meter neben dem Jeep. Empört dreht sich der Koloss um, um uns dann sein Hinterteil zu präsentieren. Dann steigt er hinab in den Chobe River. Im seichteren Wasser tummeln sich die Dickhäuter so, dass sie gerade noch stehen können und der obere teil des Kopfes raus guckt – das gefällt.

"Da seid ihr ja." Grinsend begrüßt uns ein über eine Tonne schweres Flusspferd direkt am Ufer. 

Es wird wieder ein ganz wunderbarer Nachmittag. Und bei der Rückfahrt, im Sonnenuntergang, gerade als wir glauben genug für heute gesehen zu haben, treffen wir an einer Biegung auf eine kleine Elefantenfamilie. Das Baby ist einfach zu drollig. Ganz wie Mama schaufelt der kleine Rüssel-Racker den Sand auf, staubt sich ein, um die lästigen Fliegen zu vertreiben. Was für ein Anblick.
Morgen geht es für uns auf eine ganz besonderen Ausflug. Wir haben Spenden für ein kleines Dorf mitgebracht. Ein Projekt, was wir vor fünf Jahren planten. Wir sind gespannt, was uns nach drei Stunden Fahrt erwarten wird...

Nanu? Wer kommt den da? Neugierig nähern sich zwei Giraffen-Weibchen dem surrenden Elektro-Jeep. 

Tolle Fahrt durch den Busch - ier einmal eine Studie im Schatten der Gräser.